Wie wählt man das Patchpanel für ein Ethernet-Netzwerk aus?

15 Aug, 2023 CRXCONEC

Zu berücksichtigende Faktoren bei der Auswahl eines Patchpanels

Abschlussart

Patchpanels gibt es in zwei Hauptanschlussarten: Auflegen und Keystone. Beim Auflegen wird ein Auflegewerkzeug benötigt, um die Kabel anzuschließen und eine sichere und dauerhafte Verbindung herzustellen. Keystone-Patchpanels hingegen verwenden Keystone-Buchsen, die ein einfaches Entfernen und Austauschen der Kabel ermöglichen. Sie werden auch als Blind- oder Leerpanels bezeichnet.

Keystone-Patchpanel: Vereinfachtes Kabelmanagement

Ein Keystone-Patchpanel ist ein modulares Gerät mit einer standardisierten Schnittstelle zum Anschluss verschiedener Keystone-Buchsen. Der Begriff „Keystone“ bezieht sich auf die Form der Buchse, die in unterschiedlichen Formaten wie RJ45-Keystone-Buchse, Inline-Koppler, HDMI und Glasfaser erhältlich ist und sich einfach in das Panel ein- und ausstecken lässt. Der Hauptvorteil eines Keystone-Patchpanels liegt in seiner Flexibilität. Netzwerkadministratoren können verschiedene Keystone-Buchsen je nach Bedarf kombinieren. Dadurch eignet es sich ideal für Umgebungen mit unterschiedlichen Kabeltypen und Anschlüssen. Beispielsweise benötigt man in einem Büro RJ45-Buchsen für Ethernet-Verbindungen und HDMI-Buchsen für audiovisuelle Systeme. Mit einem Keystone-Patchpanel lassen sich diese unterschiedlichen Anforderungen problemlos erfüllen, ohne in mehrere fest installierte Panels investieren zu müssen.

Anschlussleiste: Das zuverlässige Rückgrat der Netzwerkinfrastruktur

Eine LSA-Anschlussleiste, auch LSA-Block oder 110-Block genannt, dient als fester Anschlusspunkt für Netzwerkkabel. Im Gegensatz zu Keystone-Patchpanels unterstützen LSA-Anschlussleisten keine modularen Buchsen. Stattdessen verfügen sie über eine Reihe von Metallklemmen oder Schneidklemmverbindern (IDCs), die eine sichere und dauerhafte Verbindung gewährleisten. Der Name „Auflegen“ leitet sich vom Verfahren des Auflegens der Kabel auf die IDCs ab. Dabei werden die Kabeladern mit einem speziellen Werkzeug, dem LSA-Werkzeug, in die Klemmen eingeführt, die Isolierung verdrängt und der elektrische Kontakt hergestellt. Diese Methode gewährleistet eine zuverlässige und stabile Verbindung, die auch regelmäßigen Wartungsarbeiten wie dem Neuanschluss oder der Fehlersuche standhält. LSA-Anschlussleisten werden häufig in Gewerbegebäuden, Rechenzentren und Telekommunikationsumgebungen eingesetzt, wo dauerhafte und robuste Verbindungen unerlässlich sind. Sie bieten eine saubere und übersichtliche Lösung und minimieren das Risiko loser oder getrennter Kabel. Darüber hinaus bieten LSA-Anschlussleisten eine hervorragende Signalintegrität und eignen sich für Hochgeschwindigkeits-Datenübertragungen.

Kompatibilität und Portdichte

Vor dem Kauf eines Patchpanels ist es unerlässlich, die Kompatibilität mit den Anforderungen Ihres Netzwerks sicherzustellen. Patchpanels sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich, z. B. Cat5e, Cat6 und Cat6a, die unterschiedliche Datenübertragungsgeschwindigkeiten und Frequenzen unterstützen. Analysieren Sie die aktuellen und zukünftigen Anforderungen Ihres Netzwerks, um die passende Kategorie des Patchpanels zu bestimmen. Berücksichtigen Sie außerdem die für Ihr Netzwerk benötigte Portdichte. Zählen Sie die Anzahl der anzuschließenden Geräte und wählen Sie ein Patchpanel mit ausreichend Ports. Es empfiehlt sich, zusätzliche Ports für zukünftige Erweiterungen einzuplanen.

Qualität und Langlebigkeit

Die Qualität und Langlebigkeit eines Patchpanels sind entscheidend für eine zuverlässige Netzwerkverbindung. Achten Sie auf Patchpanels aus hochwertigen Materialien wie robustem Metall oder widerstandsfähigem Kunststoff. Diese Materialien gewährleisten Langlebigkeit und Verschleißfestigkeit. Prüfen Sie außerdem die Einhaltung von Branchenzertifizierungen und Normen, wie z. B. TIA/EIA- und UL-Zertifizierungen. Diese Zertifizierungen garantieren, dass das Patchpanel strenge Qualitäts- und Sicherheitsstandards erfüllt.

Ungeschirmt oder abgeschirmt

Um Störungen zu vermeiden, ist der richtige Einsatzort für Patchpanels entscheidend. UTP-Kabel sind nicht geschirmt und daher anfälliger für externe Störungen durch nahegelegene elektronische Geräte oder Stromkabel. UTP-Patchpanels bieten zuverlässige Leistung in Umgebungen mit geringen Störungen, wie z. B. in Standardbüros oder Privathaushalten. Im Gegensatz dazu spielt die zusätzliche Schirmung von STP-Kabeln und -Patchpanels eine wichtige Rolle beim Schutz vor unerwünschten elektromagnetischen und Hochfrequenzstörungen (EMI und RFI). Daher eignen sich STP-Patchpanels ideal für Installationen in Umgebungen mit hohen Störungen, wie z. B. in Industrieanlagen oder an Standorten mit schweren elektrischen Geräten. Dies gilt insbesondere für Cat6A-Verkabelung oder PoE+-Anwendungen.

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Rackmontage oder Wandmontage

Berücksichtigen Sie den verfügbaren Platz für die Installation des Patchpanels. Patchpanels sind als Rack- und Wandmontageversionen erhältlich. Rack-Patchpanels eignen sich für größere Netzwerkinstallationen, bei denen mehrere Patchpanels und Netzwerkgeräte in einem Serverschrank untergebracht sind. Wand-Patchpanels hingegen sind ideal für kleinere Netzwerke oder bei beengten Platzverhältnissen. Diese Panels lassen sich einfach an der Wand montieren und bieten eine kompakte und praktische Lösung.

Kabelmanagement

Effizientes Kabelmanagement ist entscheidend für eine übersichtliche und ordentliche Netzwerkumgebung. Achten Sie bei Patchpanels auf integrierte Funktionen wie Kabelführungsschlitze, Kabelbinder und Beschriftungsmöglichkeiten. Diese Funktionen vereinfachen die Kabelverwaltung und erleichtern das Identifizieren und Nachverfolgen von Verbindungen. Ein ordnungsgemäßes Kabelmanagement verbessert nicht nur die Optik Ihres Netzwerks, sondern optimiert auch die Luftzirkulation, reduziert das Risiko von Kabelschäden und erleichtert Fehlersuche und Wartung.

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